Beate M. Schutte: „Der leidende Mensch ist Gottes Ebenbild“
Dietrich Bonhoeffers Widerspruch gegen den Sozialdarwinismus und seine Relevanz für den Lebensschutz und die Selbstbestimmung von Menschen mit Demenz
Shaker 2019, 314 S., 49,80 €, ISBN 978-3-8440-6855-9
Beate M. Schutte.: „Der leidende Mensch ist Gottes Ebenbild“. Dietrich Bonhoeffers Widerspruch gegen den Sozialdarwinismus und seine Relevanz für den Lebensschutz und die Selbstbestimmung von Menschen mit Demenz
Shaker 2019, 314 S., 49,80 €, ISBN 978-3-8440-6855-9
Am 1. September 2019 jährte sich zum 80. Mal Hitlers Ermächtigung zur „Euthanasie“. Die vorliegende Untersuchung legt die geistesgeschichtlichen Wurzeln der Verbrechen an den Kranken dar. Sozialdarwinistisches Gedankengut war ein ideologischer Angriff gegen die Menschenwürde. Der Theologe Dietrich Bonhoeffer hat dieser sozialdarwinistischen Ideologie der Menschenverachtung mit dem christlichen Menschenbild widersprochen. Der christliche Glaube an die besondere Nähe Jesu Christi zu den Schwachen und Kranken lädt ein zur Solidarität mit den Schwächsten unserer Gesellschaft. Als besonders schwach und wehrlos können Menschen angesehen werden, die an einer Demenz erkrankt sind. Bonhoeffer kann weitergedacht und aktualisiert werden, indem in unserer heutigen Leistungsgesellschaft die bleibende Bedeutung von Menschen mit Demenz für unsere Gemeinschaft gewürdigt wird sowie Sorge getragen wird für den Lebensschutz und die Persönlichkeitsrechte von Menschen mit Demenz. Aus der Gottebenbildlichkeit gerade auch des leidenden Menschen und aus der unheilvollen Geschichte ergibt sich für die Verfasserin die Notwendigkeit einer Theologie nach der „Euthanasie“. Die Theologie nach der „Euthanasie“ fragt nach theologischen Prämissen für eine Auffassung über Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, die abwertendes Denken vermeidet und stattdessen an der Würde jedes Menschen festhält.
Beate M. Schutte, geboren 1956, Pfarrerin i. R. der Rheinischen Landeskirche
Am 1. September 2019 jährte sich zum 80. Mal Hitlers Ermächtigung zur „Euthanasie“. Die vorliegende Untersuchung legt die geistesgeschichtlichen Wurzeln der Verbrechen an den Kranken dar. Sozialdarwinistisches Gedankengut war ein ideologischer Angriff gegen die Menschenwürde. Der Theologe Dietrich Bonhoeffer hat dieser sozialdarwinistischen Ideologie der Menschenverachtung mit dem christlichen Menschenbild widersprochen. Der christliche Glaube an die besondere Nähe Jesu Christi zu den Schwachen und Kranken lädt ein zur Solidarität mit den Schwächsten unserer Gesellschaft. Als besonders schwach und wehrlos können Menschen angesehen werden, die an einer Demenz erkrankt sind. Bonhoeffer kann weitergedacht und aktualisiert werden, indem in unserer heutigen Leistungsgesellschaft die bleibende Bedeutung von Menschen mit Demenz für unsere Gemeinschaft gewürdigt wird sowie Sorge getragen wird für den Lebensschutz und die Persönlichkeitsrechte von Menschen mit Demenz. Aus der Gottebenbildlichkeit gerade auch des leidenden Menschen und aus der unheilvollen Geschichte ergibt sich für die Verfasserin die Notwendigkeit einer Theologie nach der „Euthanasie“. Die Theologie nach der „Euthanasie“ fragt nach theologischen Prämissen für eine Auffassung über Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, die abwertendes Denken vermeidet und stattdessen an der Würde jedes Menschen festhält.
Beate M. Schutte, geboren 1956, Pfarrerin i. R. der Rheinischen Landeskirche